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Open Source Lizenzen

Lizenzen 23. Jan. 2023

Open Source bezieht sich auf die Art und Weise, wie Software entwickelt und verteilt wird. Im Gegensatz zu proprietärer Software, bei der der Quellcode geschlossen ist und nur von einer begrenzten Anzahl von Personen eingesehen und modifiziert werden darf, ist der Quellcode von Open-Source-Software für jedermann zugänglich und kann von jedem modifiziert und weiterverteilt werden. Dies ermöglicht es Entwicklern, die Arbeit anderer zu überprüfen, zu erweitern und anzupassen, um die Software besser an ihre Bedürfnisse anzupassen. Es gibt viele verschiedene Open-Source-Lizenzen, die unterschiedliche Regeln und Bedingungen für die Verwendung, Verteilung und Modifizierung von Open-Source-Software festlegen.

Die am häufigsten verwendeten Open-Source-Lizenzen sind:

  1. GNU General Public License (GPL)
  2. MIT License
  3. Apache License 2.0
  4. BSD-Lizenzen (3-Klausel und 2-Klausel)
  5. GNU Lesser General Public License (LGPL)

Es gibt jedoch viele andere Open-Source-Lizenzen, die auch verwendet werden, abhängig von der Anwendung und den Anforderungen des Projekts. Es ist wichtig, sich mit den Bedingungen und Einschränkungen jeder Lizenz vertraut zu machen, bevor man sie verwendet.

GPL

Die GNU General Public License (GPL) ist eine der am häufigsten verwendeten Open-Source-Lizenzen. Einige der wichtigsten Eigenschaften im Vergleich zu anderen genannten Open-Source-Lizenzen sind:

  1. Copyleft: Die GPL verwendet das Konzept des Copyleft, was bedeutet, dass jeder, der die Software weiterverteilt oder modifiziert, diese unter den gleichen Bedingungen und Lizenzbedingungen weiterverteilen muss. Dies sichert die Freiheit der Software für zukünftige Nutzer.
  2. Verpflichtung zur Veröffentlichung von Änderungen: Die GPL verpflichtet Entwickler, die die Software modifizieren, die Änderungen an den ursprünglichen Quellcode öffentlich zugänglich zu machen.
  3. Kompatibilität mit anderen Open-Source-Lizenzen: Die GPL ist kompatibel mit anderen Open-Source-Lizenzen, die ebenfalls das Copyleft-Konzept verwenden, wie z.B. die GNU Lesser General Public License (LGPL).
  4. Verboten für proprietäre Anwendungen: Die GPL gestattet es nicht, das Software unter GPL Lizenz mit proprietärer Software zu kombinieren, da dies die Freiheit der Software einschränken würde.

Im Vergleich zur MIT Lizenz oder Apache 2.0 Lizenz hat die GPL also eine höhere Anforderung an die Weitergabe der Änderungen und die Verpflichtung die Software unter gleicher Lizenz weiterzugeben, was bedeutet das eine Software die unter GPL lizensiert ist nicht in ein proprietäres Produkt integriert werden darf.

MIT Lizenz

Die MIT-Lizenz ist eine der am häufigsten verwendeten Open-Source-Lizenzen und hat einige besondere Eigenschaften im Vergleich zu anderen genannten Open-Source-Lizenzen:

  1. Freiheit zur Verwendung: Die MIT-Lizenz ermöglicht es Entwicklern, die Software für jeden Zweck zu verwenden, einschließlich kommerzieller Projekte.
  2. Keine Copyleft-Vorgaben: Im Gegensatz zur GPL, die Copyleft verwendet und die Weiterverteilung der Software unter gleicher Lizenz erfordert, gibt die MIT-Lizenz keine solchen Vorgaben.
  3. Keine Verpflichtung zur Veröffentlichung von Änderungen: Im Gegensatz zur GPL, die verlangt, dass Änderungen am Quellcode öffentlich zugänglich gemacht werden müssen, gibt die MIT-Lizenz keine solche Verpflichtung.
  4. Enthält keine Patentklausel: Im Gegensatz zur Apache-Lizenz 2.0, die eine Patentklausel enthält, die es Entwicklern ermöglicht, Patente auf ihre Beiträge zu erhalten, enthält die MIT-Lizenz keine solche Klausel.
  5. Kompatibilität mit anderen Open-Source-Lizenzen: Die MIT-Lizenz ist kompatibel mit anderen Open-Source-Lizenzen, da sie keine Copyleft-Vorgaben hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die MIT-Lizenz eine sehr flexible Lizenz ist, die keine Einschränkungen für die Weiterverteilung und Modifizierung der Software vorgibt und auch die Verwendung in kommerziellen Projekten erlaubt.

Apache 2.0

Die Apache-Lizenz 2.0 ist eine der am häufigsten verwendeten Open-Source-Lizenzen und hat einige wichtige Eigenschaften im Vergleich zu anderen genannten Open-Source-Lizenzen:

  1. Freiheit zur Verwendung: Die Apache-Lizenz 2.0 ermöglicht es Entwicklern, die Software für jeden Zweck zu verwenden, einschließlich kommerzieller Projekte.
  2. Keine Copyleft-Vorgaben: Im Gegensatz zur GPL, die Copyleft verwendet und die Weiterverteilung der Software unter gleicher Lizenz erfordert, gibt die Apache-Lizenz 2.0 keine solchen Vorgaben.
  3. Keine Verpflichtung zur Veröffentlichung von Änderungen: Im Gegensatz zur GPL, die verlangt, dass Änderungen am Quellcode öffentlich zugänglich gemacht werden müssen, gibt die Apache-Lizenz 2.0 keine solche Verpflichtung.
  4. Patentklausel: Die Apache-Lizenz 2.0 enthält eine Patentklausel, die es Entwicklern ermöglicht, Patente auf ihre Beiträge zu erhalten. Diese Klausel schützt die Entwickler vor Patentklagen, die aufgrund der Verwendung ihrer Beiträge entstehen könnten.
  5. Kompatibilität mit anderen Open-Source-Lizenzen: Die Apache-Lizenz 2.0 ist kompatibel mit anderen Open-Source-Lizenzen, da sie keine Copyleft-Vorgaben hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Apache-Lizenz 2.0 eine flexible Lizenz ist, die keine Einschränkungen für die Weiterverteilung und Modifizierung der Software vorgibt und auch die Verwendung in kommerziellen Projekten erlaubt. Durch die Patentklausel, die in der Lizenz enthalten ist, bietet sie aber auch Schutz vor Patentklagen.

BSD Lizenz

Die BSD-Lizenz (Berkeley Software Distribution) ist eine Gruppe von Open-Source-Lizenzen, die hauptsächlich von der Universität Berkeley entwickelt wurden. Einige der wichtigsten Eigenschaften der BSD-Lizenz im Vergleich zu anderen genannten Open-Source-Lizenzen sind:

  1. Freiheit zur Verwendung: BSD-Lizenzen ermöglichen es Entwicklern, die Software für jeden Zweck zu verwenden, einschließlich kommerzieller Projekte.
  2. Keine Copyleft-Vorgaben: Im Gegensatz zur GPL, die Copyleft verwendet und die Weiterverteilung der Software unter gleicher Lizenz erfordert, gibt die BSD-Lizenz keine solchen Vorgaben.
  3. Keine Verpflichtung zur Veröffentlichung von Änderungen: Im Gegensatz zur GPL, die verlangt, dass Änderungen am Quellcode öffentlich zugänglich gemacht werden müssen, gibt die BSD-Lizenz keine solche Verpflichtung.
  4. Erwähnung des Ursprungs: Die BSD-Lizenz verlangt in der Regel, dass der Name der Institution oder Person, die die ursprüngliche Software entwickelt hat, in allen Kopien und Derivaten der Software erwähnt wird.
  5. Kompatibilität mit anderen Open-Source-Lizenzen: Die BSD-Lizenz ist kompatibel mit anderen Open-Source-Lizenzen, da sie keine Copyleft-Vorgaben hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die BSD-Lizenz eine sehr flexible Lizenz ist, die keine Einschränkungen für die Weiterverteilung und Modifizierung der Software vorgibt und auch die Verwendung in kommerziellen Projekten erlaubt. Es gibt verschiedene Versionen der BSD-Lizenz, wie die 3-Klausel und 2-Klausel, die sich in ihren Regelungen und Anforderungen unterscheiden können. Es ist wichtig, sich mit den Bedingungen und Einschränkungen jeder Lizenz vertraut zu machen, bevor man sie verwendet.

LGPL

Die GNU Lesser General Public License (LGPL) ist eine Open-Source-Lizenz, die von der Free Software Foundation entwickelt wurde. Einige der wichtigsten Eigenschaften der LGPL im Vergleich zu anderen genannten Open-Source-Lizenzen sind:

  1. Copyleft: Die LGPL verwendet das Konzept des Copyleft, was bedeutet, dass jeder, der die Software weiterverteilt oder modifiziert, diese unter den gleichen Bedingungen und Lizenzbedingungen weiterverteilen muss.
  2. Kompatibilität mit proprietären Anwendungen: Im Gegensatz zur GPL, die es verbietet, die Software unter GPL-Lizenz mit proprietärer Software zu kombinieren, erlaubt die LGPL die Verwendung von LGPL-lizenzierten Bibliotheken in proprietären Anwendungen.
  3. Verpflichtung zur Veröffentlichung von Änderungen: Die LGPL verpflichtet Entwickler, die die Software modifizieren, die Änderungen an den ursprünglichen Quellcode öffentlich zugänglich zu machen, aber nur in Bezug auf die geänderten Teile der Bibliothek und nicht die gesamte Anwendung.
  4. Kompatibilität mit anderen Open-Source-Lizenzen: Die LGPL ist kompatibel mit anderen Open-Source-Lizenzen, die ebenfalls das Copyleft-Konzept verwenden, wie z.B. die GNU General Public License (GPL).
  5. Schutz des Anwendungsentwicklers: Die LGPL sichert die Freiheit der Bibliothek für zukünftige Nutzer, schützt aber gleichzeitig den Anwendungsentwickler davor, dass er seine proprietäre Anwendung unter GPL-Lizenz veröffentlichen muss, wenn er LGPL-lizenzierte Bibliotheken verwendet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die LGPL eine gute Wahl ist, wenn man eine Bibliothek entwickelt, die in proprietären Anwendungen verwendet werden soll und man möchte, dass die Bibliothek auch in Zukunft frei verfügbar bleibt und weiterentwickelt werden kann.

Fazit

Einige Lizenzmodelle ähneln sich stark. Für jeden Anwendungsfall ist etwas dabei. Wichtig ist jedoch vor Veröffentlichung sich mit den verschiedenen Modellen auseinander zu setzen. Eine nachträgliche Änderung der Lizenz ist nicht immer möglich. Selbst wenn keine der genannten Lizenzen in Frage kommt, gibt es eine ganze Reihe weiter Möglichkeiten, nicht zu vergessen jene ein eigenes Modell ins Leben zu rufen.

Mit Hilfe von ChatGPT erstellt.

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Jochen Demmer

Computer und Netzwerke bestimmen mein Leben. Open Source ist meine Umfeld.

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