Raketentechnologie IPv6
Der aktuelle Standard im Internet für IP Kommunikation lautet IPv6. In der Praxis sieht es jedoch noch etwas anders aus. Das Legacy Protokoll der Version 4 scheint den Horizont einiger Netzwerker zu definieren. Die Anfänge von IPv6 gehen auf das Jahr 1995 zurück. Bis heute ist der Anteil an IPv6 Kommunikation trotzdem nicht über die 40% Marke hinaus gekommen. Wie kann das sein?
Eine Internetsuche mit dem Begriff IPv6 kombiniert führt häufig zu Ergebnissen, die erklären, wie IPv6 komplett abzuschalten ist. Dabei ist der Großteil der heute verfügbaren Software schon lange IPv6 kompatibel. Diverse Webseiten und Hersteller von Hard- und Software nehmen sich jedoch die Frechheit heraus das Thema IPv6 konsequent zu meiden. Auch Konsolenhersteller machen einen Bogen um IPv6.
Am besten das Thema IPv6 komplett ignorieren?
Nein. Es ist wichtig bei der Wahl von Hardware und Software auf umfangreiche IPv6 Unterstützung zu achten. IPv4 ist ein defekter Standard, der so nie in dieser Dimension überhaupt erst hätte implementiert werden dürfen. Schon sehr lange ist klar, dass der Adressraum bei Weitem zu klein ist. IP Masquerading und NAT sind Mechanismen die nicht nur ungemütlich bei der Fehlersuche sind, sondern auch schlecht für die Performance und das Konzept der Ende zu Ende Kommunikation.
Auf Twitter tummeln sich Leute, die IPv6 verteufeln. Es gibt sogar Versuche die für IPv4 verfügbaren Adressen nachträglich noch zu erweitern. Einen guten Grund für Beides gibt es nicht. Sie scheinen mit den andersartigen Adressen oder mit der Implementierung Probleme zu haben. Das Konzept von DHCP zum Beispiel hat sich geändert. Bei neuen Technologien muss man etwas umdenken. So sperrt man auf Firewalls zum Beispiel bestimmte ICMP Meldungen nicht mehr, da es die Funktionalität negativ beeinflussen kann; Stichwort Path MTU Discovery.
IPv6 ist anders. Das jedoch aus guten Gründen, denn es ist besser als IPv4 in mehreren Hinsichten. Schon im Jahr 2011 habe ich Server IPv6 kompatibel im Dual Stack Modus bereitgestellt. Über die Jahre habe ich viel Erfahrung mit der Technologie sammeln können. Ein Teil Bestand daraus in Bugtrackern der verschiedenen Softwares Issues zu öffnen, die auf fehlende IPv6 Kompatibilität hinwiesen. Das ist zwar Sisyphus Arbeit, aber wichtig und notwendig. In meiner Netzwerkumgebung werden IPv4 Adressen nur noch als Altlast mitgeschleppt, weil ich leider noch nicht komplett darauf verzichten kann.
Die Preise für IPv4 Adressen steigen in den letzten Jahre auf astronomische Werte. Sollten sie eine gewisse Schwelle überschreiten wird auch der letzte Verweigerer auf den v6 Zug springen. Nicht nur deswegen sollte man nicht länger warten und mit dem Thema so früh wie möglich starten.
Ob in der Firma oder im Rechenzentrum, eine saubere IPv6 Implementierung hilft Probleme zu vermeiden. Gerne stelle ich meine langjährige Erfahrung zur Verfügung. Kontaktieren Sie mich.