Open Source bei Behörden
Es hat nach meinem Empfinden zu lange gedauert, bis Behörden anfangen zu begreifen, in welch ungünstige Abhängigkeit sie sich begeben, wenn die gesammte Infrastruktur von einem Großkonzern wie Microsoft abhängt.
So langsam scheint jedoch ein Wandel in deutschen aber auch Behörden anderer Länder statt zu finden.
So berichtet Heise.de jüngst von Entscheidungen der neuen Ampel-Bundesregierung zu einer gewissen Bevorzugung freier Software in Behörden bzw Kommunen. [1] [2]
Sie wollen deswegen bei der Suche nach geeigneter Software besonders auf offene Produkte setzen und auch selbst in Auftrag gegebene Programme unter eine freie Lizenz stellen. In Schleswig-Holstein ist man da schon einen Schritt weiter, wie ebenfalls Heise berichtet. [3]
In Russland ist man schon seit sehr langer Zeit auf dem Weg sich komplett von Microsoft Produkten abzuwenden in öffentlichen Behörden. [4] [5] Zu groß sind die Abhängigkeiten unter denen man in diesem Oligopol leidet.
Auf Golem.de gibt es einen äußerst amüsanten Artikel, der aufzeigt, wie wichtig Microsoft es vor circa zwanzig Jahren war, dass LiMux in München nicht Wahrheit werden dürfe. [6] Darin wird berichtet, dass sowohl Steve Ballmer - der damalige Microsoft Chef - als auch der Gründer Bill Gates extra nach München gereist sind, um sie von der Microsoft-Abkehr abzuhalten. Microsoft ist wohl deutlich geworden, wie groß die Einbußen werden könnten, sollte sich diese Konzept durchsetzen.
Insgesamt für mich ein absolut positiver Trend, der mittel- bis langfristig für höherwertige offene Software sorgen dürfte. Zudem sollten die Verwaltungskosten entscheidend sinken, da man Synergieeffekte nutzen kann. So entwickelt ein Bundesland oder eine Kommune eine offene Software, die auf Grund der offenen Lizenz auch von anderen Behörden genutzt werden kann, ohne zusätzliche Kosten zu verursachen.
Meine Hoffnung zur Zeit besteht darin, dass die öffentliche Hand es schafft eine möglichst homomgene und effiziente Struktur zu erschaffen, die von freier Software durchzogen ist. Das wäre für uns Alle ein Schritt in eine fortschrittlichere Zukunft.